Nach bislang fünf von neun Prüfungen hat Staatsmeister Simon Wagner bei der Rallye Weiz alles im Griff / Steirische Führungen in der ORM 2 und ORM 3 / Der Ungar Tibor Erdi dominiert die EHRC, Karl Wagner auf Podestkurs
Fotos: Harald Illmer
Mit einer geballten Ladung an Sonderprüfungen ging heute die Rallye Weiz in den zweiten und entscheidenden Tag. Auf den 26 Kilometer langen Rundkurs Anger, der schon gestern gefahren wurde, folgen heute acht herausfordernde Abschnitte rund um die oststeirische Bezirkshauptstadt. Vier Prüfungen davon haben die Teilnehmer schon hinter sich gebracht, vier sind noch offen, ehe es am Abend ab 18 Uhr zur Siegerehrung vor dem Gasthaus Strobl in Weiz geht. Die Rallye Weiz zählt sowohl zur österreichischen TEC7 Rallye-Staatsmeisterschaft, zur Austrian Rallye Challenge (ARC) als auch wieder zur FIA EHRC, der Europameisterschaft für Historische Fahrzeuge.

TEC7 ORM: Fünf Prüfungen und EIN Dominator:
Nach bislang fünf bewältigten Wertungsprüfungen zeigt die Gesamtwertung in der Staatsmeisterschaft jenen Mann in Führung, der diese seit nunmehr fünf Jahren beherrscht. Der vierfache Champion Simon Wagner lässt von Anfang an keinen Zweifel daran aufkommen, dass er hier nicht nur seinen fünften Titel in Serie einfahren will, sondern auch den Weizer Rallye-Sieg anstrebt. „Ich könnte mich auch einfach ins Auto setzen und gemütlich ins Ziel fahren“, meinte der Oberösterreicher vor der Rallye im Wissen, dass ihm ein fünfter Platz zum Titelgewinn reichen würde. „Aber das macht dann auch keinen Spaß und widerstrebt dem Racer-Gedanken. Wenngleich, das letzte Hemd werde ich nicht riskieren, aber eine Show für die Zuschauer wollen wir schon bieten.“ Nun, das tut der Hyundai-Pilot mit seiner deutschen Copilotin Hanna Ostlender allemal, hat er doch alle fünf Prüfungen bislang als Sieger beendet. Und seinen Vorsprung auf Hermann Neubauer (Toyota Yaris Rally2) kontinuierlich auf bisher 19,6 Sekunden ausgebaut.
Die dritte Geige spielt in Weiz Jännerrallye-Sieger Michael Lengauer. Dem Oberösterreicher im Skoda Fabia Rally2 fehlen 43 Sekunden auf Neubauer, weswegen er eher nach hinten zittern als nach vorne hoffen muss. Denn hinter ihm lauert der schnelle Deutsche und Markenkollege Albert von Thurn und Taxis auf den dritten Podestplatz. Und auch Niki Mayr-Melnhof ist noch nicht ganz aus dem Rennen. Der Ex-Staatsmeister mit vier Jahren Rallye-Absenz im Gepäck gibt im Ford Fiesta Rally2 ein starkes Comeback und liegt auf Platz fünf.

Eine steirische Führung gibt es in der ORM 2. Hier liegt nach fünf Prüfungen zur Freude der Fans der Weizer Lokalmatador Kevin Raith ganz klar vorne. Sein Vorsprung, den er mit einem bärenstarken Porsche 992 Rally GT, mit dem sogar schon der spanische WM-Pilot Dani Sordo unterwegs war, herausgefahren hat, beträgt schon über eine Minute auf den Niederösterreicher Christoph Zellhofer im Suzuki Swift ZMX. Diesem droht aber akute Gefahr von einem weiteren Steirer. Dem Grazer Günther Knobloch, erstmals mit einem blitzschnellen Renault Clio Rally3 unterwegs, fehlen nur 5,5 Sekunden auf Zellhofer. Mit Roland Stengg, Andreas Höfler (beide ebenfalls Renault Clio Rally3) und Peter Hopf (Skoda Fabia Proto) folgt hier weiter eine steirische Phalanx.
Auch die ORM 3 trägt vorne die steirische Farbe Grün. Der Birkfelder Fabian Zeiringer im Opel Corsa Rally4 liefert sich ein Duell mit der starken Kärntner Nachwuchshoffnung Maximilian Lichtenegger im selben Fabrikat. Dritter und ebenfalls mit einem Opel Corsa Rally4 unterwegs, ist der Oberösterreicher Marcel Neulinger, der damit auch einen großen Schritt in Richtung Junioren-Staatsmeisterschaft machen würde.
Rallye Weiz 2025, Zwischenstand TEC7 ORM nach 5 von 9 Sonderprüfungen
Platz |
Team |
Nation |
Fahrzeug |
Zeit |
1. |
Simon Wagner / Hanna Ostlender |
A/D |
Hyundai i20 Rally2 |
40:39,9 Min |
2. |
Hermann Neubauer / Ursula Gassner |
A/A |
Toyota Yaris Rally2 |
+19,6 Sek |
3. |
Michael Lengauer / Jürgen Rausch |
A/A |
Skoda Fabia Rally2 |
+1:03,2 Min |
4. |
Albert v. Thurn und Taxis / Jara Hain |
D/D |
Skoda Fabia Rally2 |
+1:36,3 Min |
5. |
Niki Mayr-Melnhof / Pirmin Winklhofer |
A/D |
Ford Fiesta Rally2 |
+1:51,6 Min |
6. |
Filip Kohn / Ross Whittock |
CZ/GB |
Skoda Fabia Rally2 |
+2:09,0 Min |
7. |
Luca Waldherr / Claudia Maier |
A/A |
Citroen C3 Rally2 |
+2:15,6 Min |
8. |
Kevin Raith / Christina Ettel |
A/A |
Porsche 992 Rally-GT |
+2:49,9 Min |
9. |
Christoph Zellhofer / Andre Kachel |
A/A |
Suzuki Swift ZMX |
+3:52,2 Min |
10. |
Günther Knobloch / Jürgen Rausch |
A/A |
Renault Clio Rally3 |
+3:57,7 Min |

EHRC: Sekundenduelle um die Plätze hinter Erdi:
Was in der Österreichischen Staatsmeisterschaft Simon Wagner ist, ist in der Europameisterschaft für Historische Fahrzeuge der Ungar Tibor Erdi jr. Dass sich der Ford-Sierra-Cosworth-Pilot in Weiz besonders wohlfühlt, hat er hier schon mit seinen Siegen in den letzten beiden Jahren unterstrichen. Nach nunmehr fünf Prüfungen, die er alle gewonnen hat, kann man ohne etwas zu riskieren sagen, dass sich Erdi wohl nur noch selbst schlagen kann. Hinter ihm bahnt sich jedoch ein beinhartes Sekundenmatch um die restlichen beiden Podestplätze an. In dem erfreulicherweise der Österreicher Karl Wagner im Porsche 911 prominent mitmischt. Der Wiener mit bisher fünf Historischen EM-Titeln ausgezeichnet, liegt hinter rallytravel-Pilot Tobias Johansson momentan auf Platz drei. Auf den Schweden im Audi Quattro fehlen Karl Wagner jedoch nur 8,5 Sekunden.
Ausruhen kann sich Wagner auf seiner bis jetzt starken Performance jedoch gar nicht, denn mit dem polnischen Porsche-Fahrer Maceiej Lubiak sitzt ihm ebenso ein superschneller Mann im Nacken wie mit dem Briten Will Graham im BMW E30 M3.
Rallye Weiz 2025, Zwischenstand EHRC nach 5 von 9 Sonderprüfungen
Platz |
Team |
Nation |
Fahrzeug |
Zeit |
1. |
Tibor Erdi / Istvan Kerek |
H/H |
Ford Sierra Cosworth |
45:31,2 Min |
2. |
Tobias Johansson / Jenny Strandberg |
SD/SD |
Audi Quattro A2 |
+1:05,6 Min |
3. |
Karl Wagner / Gerda Zauner |
A/A |
Porsche 911 |
+1:14,1 Min |
4. |
Maciej Lubiak / Grzegorz Dachowski |
PL/PL |
Porsche 911 RS |
+1:24,0 Min |
5. |
Will Graham / Matt Edwards |
GB/GB |
BMW E30 M3 |
+1:30,8 Min |
6. |
Enrico Brazzoli / Martina Musiari |
IT/IT |
Porsche 911 |
+2:00,0 Min |
7. |
Massimo Guerra / Giovanni B. Campeis |
IT/IT |
Porsche 911 |
+2:45,5 Min |
8. |
Jürgen Geist / Josef Kral |
D/CZ |
Opel Manta 400 |
+3:02,0 Min |
9. |
Erwin Keller / Dominique Juple |
CH/CH |
Mitsubishi Galant VR4 |
+3:35,1 Min |
10. |
Ermanno Sordi / Flavio Zanella |
IT/IT |
Porsche 911 SC RS |
+4:04,0 Min |
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Rallye Weiz 2025
Sportpressedienst
Armin Holenia, Wolfgang Nowak